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Ist Untreue das größte Beziehungsrisiko?

Wissenschaft vs. Beziehungsmythen

Eine partnerschaftliche Beziehung birgt Risiken und Nebenwirkungen und lässt an manchen Tagen ratlos zurück. Online lassen sich viele Informationen darüber finden, wie Beziehungen funktionieren – scheinbar. Viele sind widersprüchlich und sorgen nicht selten für mehr Verwirrung als Klarheit. Aber wie sieht die deutsche Beziehungsrealtiät wirklich aus? In der Blog-Rubrik “Wissenschaft vs. Beziehungsmythen” gehen wir dieser Frage regelmäßig nach. Anhand der Ergebnisse der “Deutschlandstudie zum Beziehungsleben” – einer aktuellen Onlineumfrage, die couch:now gemeinsam mit der Universität Witten-Herdecke und der Gesellschaft für Innovative Marktforschung durchgeführt hat, überprüfen wir hartnäckige Beziehungsmythen.

Episode 2: Sind Eifersucht und Untreue die häufigsten Ursachen für Beziehungskrisen?

Was sorgt bei anderen Menschen wohl für Beziehungsstress? Vielen Menschen fallen auf diese Frage hin zuallererst Szenarien ein, die mit Eifersucht oder gar Untreue zu tun haben. Aber stimmt diese Ahnung mit der gelebten Realität in Beziehungen überein? Ist Untreue in Beziehungen wirklich so häufig ein Thema, wie es scheint? Oder sind es andere Themen, die besonders häufig zu Streit führen und damit auf Dauer die Beziehung belasten?

In den Daten unserer Studie zeigt sich: “Normale” Alltagsprobleme sind die stärksten Konflikttreiber in Beziehungen. Untreue spielt hingegen viel seltener eine Rolle. Es sind Streit und Diskussionen um vermeintliche Kleinigkeiten, die das Beziehungsglück am häufigsten trüben. Weitere häufige Themen sind Kindererziehung, fehlende Zeit, Langeweile und Routinen, die Verteilung der Hausarbeit oder Unzufriedenheit mit dem Sexualleben. Untreue belegt in der Konflikthäufigkeit hingegen den letzten Platz. Dr. Stefan Junker, Mitgründer der Plattform couch:now, promovierter Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut erklärt das folgendermaßen: „Die Studie und auch die Erfahrungen aus der Praxis zeigen deutlich, dass Beziehungen nicht sehr häufig durch einschneidende Themen wie Untreue oder finanzielle Sorgen belastet werden, sondern durch Streit und Diskussionen um vermeintliche Kleinigkeiten. Alltagsprobleme wirken sich auch bei langjährigen Partnerschaften erkennbar am stärksten auf die Beziehung aus. Auch in unserer modernen Gesellschaft ist dies immer noch das relevanteste Beziehungsproblem.“.
Was die Daten aber auch zeigen: Im Fall der Fälle würde nichts eine Beziehung stärker belasten als Untreue, dicht gefolgt von finanziellen Problemen. Dies erklärt auch, warum vielen Menschen zuallererst Untreue-Szenarien einfallen, wenn sie an fiktive Beziehungsstreitigkeiten denken sollen. Stärker als Streitigkeiten um die Aufteilung der Sorgearbeit oder das Zuspätkommen verletzt dieses Thema die Grundregeln vieler Beziehungen. Also die Regeln darüber, was in einer Beziehung erlaubt ist und was nicht.


In einer Online-Studie wurden 1.209 Menschen im Alter von 25-65 Jahren befragt, die aktuell in einer festen Beziehung leben oder in den letzten beiden Jahren gelebt haben.

Einen Erklärungsansatz für ebendieses Phänomen entwickelten die Psychologen Amos Tversky und Daniel Kahneman (1973), bekannt unter dem Namen Availability Bias bzw. Verfügbarkeitsheuristik. Wenn sich ein Szenario besonders leicht vorstellen oder erinnern lässt, wird seine Eintrittswahrscheinlichkeit häufig überschätzt. Die Stärke der mit den verschiedenen Szenarien verknüpften Emotionen führt dazu, dass eben jene Risiken über- und andere wiederum unterschätzt werden. Doch was sind die alltäglichen Themen, die es viel besser im Blick zu halten gilt? Was sind laut Studie die Beziehungsprobleme, die zugleich häufig auftreten und dabei auch besonders stark belasten? Die Antwort: Wertschätzung und Verständnis. Wenn sie fehlen, sind beides für sich ernsthafte Risiken für die Beziehung oder können – wenn eine Beziehung trotz dieser Belastung bestehen bleibt – der psychischen Gesundheit der Partner:innen auf Dauer ernsthaft schaden. Sind Wertschätzung und Verständnis hingegen regelmäßig Bestandteil der Kommunikation, dann ist dies die Basis einer belastbaren Beziehung, in der Konflikte konstruktiv und wohlwollend ausgetragen werden können.

Suchst Du nun nach Impulse für die Themen, die Dich und Deine Partner:in regelmäßig zur Verzweiflung bringen? 

Dr. Rüdiger Retzlaff hilft Dir bei dem besonders relevanten Thema, noch besser “die Sicht des Anderen [zu] verstehen”. Friederike von Tiedemann hilft, wenn sich Streitigkeiten häufig um “Gerechtigkeit in der Beziehung” drehen. Dr. Ulrike Paul weiß, wie mit dem “Streitpunkt Arbeitsteilung” besser umgegangen werden kann. Beim klassischen “Streitthema Finanzen” hilft Dir Dr. Stefan Junker weiter. Fragst Du Dich, wie ihr “festgefahrene Konflikte überwinden” könnt? Dann unterstützt Dich Prof. Sonja Bröning. Und entgegen der Idee, dass sich Konflikte komplett aus Beziehungen verbannen lassen, erklärt Dir Hannes Opfermann, wie “Produktiv streiten” eigentlich geht. Alle Videos findest Du exklusiv bei “couch:now für Beziehungsthemen”.


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